Geschichte

Am 18. März 1958 wurde der Wilstedter Sportverein gegründet. Die ersten Vorstandsmitglieder waren: 1. Vorsitzender Walter Friedrich, 2. Vorsitzender Heinz Schulz, Schriftführer Peter Detlef Reimers, Kassenwart Gustav Hagen, Jugendwart Gerhard Wenkstern, Beisitzer Otto Dose, Artur Meier und Lorenz Maus.

Aber schon vor 1958 befassten sich W. Friedrich und G. Hagen mit dem Gedanken, in Wilstedt einen Sportverein zu gründen. Sie wurden bei den Gemeindevertretungen vorstellig und die Standortfrage war dann auch schnell geklärt. Die Gemeinde Wilstedt tauschte die in der alten Sandgrube liegende Koppel des Bauern Paul Meier gegen Schulland ein.
Diese Tauschverhandlungen waren 1956 erfolgreich abgeschlossen. Da aber eine Drainage erforderlich war, verzögerte sich die Fertigstellung des Sportplatzes bis Herbst 1957, soweit man es nach heutigen Verhältnissen einen Sportplatz nennen konnte. Zwar war er noch nicht bespielbar, aber die sportbegeisterte Tangstedter und Wilstedter Jugend wurde ungeduldig. Zu lange hatte man seit der Auflösung des Tangstedt-Wilstedter Sportvereins (TAWI) (es stand in Tangstedt kein Sportplatz mehr zur Verfügung) auf jede Sportliche Betätigung verzichten müssen.

Die ersten aktiven Sportler machten sich dann daran, den von der Gemeinde Wilstedt zur Verfügung gestellten Platz noch etwas zu planieren, um ihn dann zum Beginn des Spieljahres 1958/59 zu schonen. Vorerst wurden einige Auswärtsspiele durchgeführt. Dem Kreisfußballverband konnten zu den im August 1958 beginnenden Meisterschaften bereits zwei Fußballmannschaften gemeldet werden.

Aber auch die Förderung der Jugend wurde nicht vergessen. Bereits ein Jahr nach der Vereinsgründung wurde die Jugendabteilung Fußball ins Leben gerufen.Sie zählt heute mit zu den stärksten des Kreises Stormarn. Es ist immer wieder eine Freude, zu sehen, mit welcher Begeisterung hier gespielt und gekämpft wird.

1960 begann man mit der Planung und dem Bau der Umkleideräume. Sportfreund Gerhard Wenkstern fertigte die Zeichnungen an. 1961 waren die Umkleideräume fertig gestellt. Die Gemeinde Wilstedt gab erhebliche Mittel für den Ankauf des Materials. Dass die Arbeitslust nicht nachließ, war eine Glanzleistung unseres Sportfreundes Harald Friedrich. Er begnügte sich keineswegs damit, die freiwilligen Helfer herbei zu holen, sondern war selbst immer mit dabei. Er sorgte auch dafür, dass noch Geldmittel vom Kreis bewilligt wurden. Auf einem Kameradschaftsabend wurden einmal die Worte gesprochen: „Unser Sporthaus ist eine Pracht – was hätten wir bloß ohne Harald Friedrich gemacht!“
Es muss aber auch einmal erwähnt werden, dass bei allen Verhandlungen, die Harald Friedrich führen musste, er die beste Unterstützung beim Kreissportverband fand und hier besonders beim 1. Vorsitzenden Hansjoachim Berg, der unseren Verein hervorragend unterstützt und beraten hat.

Das Sporthaus war eben fertig gestellt, da wurden Pläne für die Herstellung des Sportplatzes geschmiedet. Auch hier haben freiwillige Helfer tatkräftig mit gewirkt. Endlich, am 22. August 1964, war es soweit: das „Kleine Alsterstadion“ wurde im Rahmen einer großen Einweihungsfeier seiner Bestimmung übergeben. Harald Friedrich wurde auf der nächsten Jahreshauptversammlung als erstes Mitglied für seine ehrenamtlichen Leistungen mit der silbernen Ehrennadel ausgezeichnet.

Die Einweihungsfeier war noch nicht vergessen, da wurden schon die nächsten Pläne für den Bau einer Platzwartwohnung geschmiedet. Ernst Pieper erstellte hier die Zeichnungen. Mit finianzieller Hilfe der Gemeinde und wieder viel Eigenleistung war die Wohnung schnell erstellt.

Aus dem Protokollbuch entnimmt der Chronist, dass auf der Jahreshauptversammlung am 24.02.1965 der Beschluss gefasst wurde, eine Gymnastikabteilung zu gründen. Frau Karin Rudolph stellte sich als Krankengymnastiklehrerin zur Verfügung. Mitte des Jahres zog Frau Rudolph mit den ersten Kindern in die Gymnastikhalle der Tangstedter Schule ein. Ende 1965 betreute sie schon 70 Kinder. Bald meldeten sich auch schon die ersten Damen.

Am 10. Juni 1965 schrieb der „HEIMATSPIEGEL“ , dass am Pfingstsonntag im „Kleinen Alsterstadion“ bei herrlichem Wetter 1000 Besucher im Stadion gewesen seien, um dort spannende Pokalspiele aller Klassen des WSV und seiner Gastvereine zu sehen. Heute, im Jahr 2006 träumen unsere Aktiven nur von solchen Zuschauerzahlen.

1966 waren es Rolf Dorn und Ernst-Wilhelm Heuchert, die an den Vorstand heran traten, um eine Tennisabteilung zu gründen. Der Verein sagte ja dazu. Trainiert wurde in der Gymnastikhalle und bis 1973 zum Teil auch im Bürgerhaus Rade.
Eine Damenriege der Gymnastikfrauen trainiert heute noch im Bürgerhaus. Sie wohnen auch fast alle im Ortsteil Wulksfelde.
Die stetige Aufwärtsentwicklung des Vereins war von 1966 an nicht mehr aufzuhalten. Die drei Abteilungen des WSV zogen langsam aber stetig immer mehr Mitglieder an. Damit wuchsen auch die Aufgaben des Vorstandes, und auch die finanziellen Belastungen des Vereins wurden größer. Beitragserhöhungen und ansteigende Mitgliederzahlen konnten den Haushalt immer wieder ausgleichen.Die Zuschüsse der Gemeinde wurden größer. Diese dienten vor allem dazu, den Jugendlichen eine gute sportliche Betätigung bieten zu können. 1965 hatte der Haushalt des WSV 8.100 DM Ein- und Ausgaben, 1973 bereits 35.000 DM. Diese nüchternen Zahlen zeigen deutlich die Entwicklung des Vereins.

Walter Friedrich, der die Geschicke des Vereins von der Gründung an geleitet hatte, stellte sich 1968 nicht wieder zur Wahl als 1. Vorsitzender. Die Versammlung entschied sich bei der Neuwahl mit großer Mehrheit für den Sohn des Vorsitzenden, fürHarald Friedrich. Walter Friedrich wurde auf dieser Versammlung zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Gustav Hagen, der ebenfalls ausschied, wurde Ehrenmitglied des Vereins.

Aus den anfangs 33 Mitgliedern 1958 wurden in den vergangenen 25 Jahren fast 850 Mitglieder. 25 Jahre für viele des Vereins mit harter Arbeit, Auspielung aller möglichen Beziehungen zum Wohle des Vereins. Umsichtiges Verhalten in der Geschäftsführung war und ist selbstverständlich. Nicht zuletzt hat sich auch die Zusammenschließung der drei Gemeinden Wilstedt, Tangstedt und Wulksfelde im Jahre 1970 zum Vorteil des WSV ausgewirkt.

Als weiteren Höhepunkt im Leben des WSV muss die Errichtung der Flutlichtanlage im Jahre 1969 erwähnt werden. Mit einem Kostenaufwand von 24.000 DM inklusive 6.000 DM Eigenleistungen wurde die Anlage erstellt. Sie wurde finanziert durch Haushaltsmittel des Vereins, durch Zuschüsse der Gemeinden und des Kreises. 8.000 DM wurden durch den Verkauf von Bausteinen aufgebracht. Diese sollten in 10 Jahren zurück gezahlt werden. Aufgrund der günstigen Entwicklung wurden diese Mittel schon bis Ende 1972 zurück gezahlt.

Die Leichtathletikabteilung wurde 1972 gegründet. im März 1973 ging ein weiterer großer Wunsch des WSV in Erfüllung – wohl der größte überhaupt: die Großturnhalle im Ortsteil Tangstedt wurde ihrer Bestimmung übergeben. Vor ca. 300 Ehrengästen von Kiel bis Hamburg wurde eine einmalige Sportschau in der neuen Halle durchgeführt. höhepunkt war das Fußballspiel der Gemeindevertretung gegen die Landtagsabgeordneten. Schiedsrichter war der bekannte Boxer Willi Höpner.
Nach der Einweihung der Sporthalle erfolgte die Gründung der „Trimm Dich“- und der Volleyballabteilung.
Aber alles Planen und Bauen war noch nicht zuende. Umkleideräume waren zu wenig, ein Klubraum fehlte, ein Spielfeld für 15 war zu wenig, das Kleinspielfeld war überlastet. Alle diese Bauvorhaben brachte Harald Friedrich mit seinem Vorstand in der zweiten Hälfte der 70er Jahre noch ins Rollen. Er führte die Verhandlungen mit dem Sportförderungsausschuss, kiel wies auf die Bundesmittel hin, Kreis und Gemeinde wurden eingeschaltet und alle gaben ihren finanziellen Anteil.
Günter Nagel fertigte als Architekt die Zeichnungen für das Klubhaus kostenlos an.
Auf der Jahreshauptversammlung im Frühjahr 1978 stellte sich Harald Friedrich nicht mehr zur Wahl als 1. Vorsitzender. Er meinte, dass 18 Jahre Vorstandsarbeit, davon 10 Jahre als 1. Vorsitzender, in einem aufstrebenden Verein genug seien.
Peter Baak aus dem Dorfring in Wilstedt wurde sein Nachfolger. Die endgültige Fertigstellung des Klubhauses galt es nun in Angriff zu nehmen. Mit unternehmerischem Geschick ging Peter Baak mit seiner „Vorstands-Crew“ an die Arbeit. Bis zum 20jährigen Bestehen des WSV konnte das Klubhaus im September 1978 nun auch im Innenausbau fertig gestellt werden. Jetzt standen uns 4 Umkleideräume, 1 Schiedsrichter-Umkleideraum und im oberen Stockwerk ein großer und ein kleiner Klubraum sowie ein Raum für die Geschäftsstelle zur Verfügung.
Nicht vergessen wollen wir bei all den Bauvorhaben, dass ein großer Dank einigen Handwerkern der Gemeine zukommt, die zum Teil Arbeiten kostenlos ausgeführt haben, bei Materiallieferungen auf den Verdienst verzichtet und sogar namhafte Geldbeträge gespendet haben.

Bereits auf der nächsten Jahreshauptversammlung 1979 musste ein neuer Vorsitzender gewählt werden, weil Peter Baak seinen Wohnsitz nach Hamburg verlegte. Am 21.02.1979 übernahm Wolfgang Fischer den Vorsitz. Er erwirkte für die Zusammenarbeit zwischen der Gemeinde und unserem Verein eine neue vertraglich abgesicherte Grundlage. Aber auch Wolfgang Fischer zwangen nach 2jähriger Tätigkeit berufliche Gründe zur Absage des Vorsitzes. Auf der Jahreshauptversammlung am 27.03.1982 wurde Eckhard Loheide zum neuen 1. Vorsitzenden gewählt.
Günther Stoffers war 1. Vorsitzender von März 1987 bis 1996, Klaus Harms von März 1996 bis 1998, Günther Kammeyer ab 19.03. 1998.

Durch die gute Arbeit der jeweiligen Vorstände, den Einsatz der Sportler und der Gemeinde war und ist es möglich, die Sportanlagen zu pflegen und zu erweitern.

Mit den 960 Mitgliedern (Stand vom 30.06.2005) ist der WSV Tangstedt ein Verein mit 7 Sparten und vielen ehrenamtlichen Helfern. Um diesen Mitgliedern, aber auch den Übungsleitern, einen angenehmen Sportbetrieb zu ermöglichen, versuchen wir ständig, die Sportanlagen auszubauen. Der Anbau des Clubhauses mit dem Haus der „Vereine und Verbände“ schaffte zusätzlichen Übungsraum, den neben anderen Vereinen auch der WSV nutzt.

Unser Ziel ist es, die Jugendarbeit zu fördern, weiter zu forcieren und das Sportangebot mit weiteren Sparten zu verbreitern.